Glücksstunden sind für betreuende Eltern und Angehörige von schwer kranken und behinderten Kindern sehr wichtig. Mit diesen Auszeiten gewinnen sie im Alltag ein wenig Abstand und können neue Kraft schöpfen.
Betreuende Angehörige und ihr Umfeld leisten täglich Grossartiges. Der selbstverständliche Einsatz für ihre pflegebedürftigen Kinder wird von aussen kaum wahrgenommen. Er verdient aber den grössten Respekt und Anerkennung. Ein Kind mit einer schweren Krankheit oder einer Behinderung zu betreuen, erfordert unglaublich viel Kraft, Energie und zeitliche Präsenz. Dazu kommt der fehlende, aber manchmal dringend nötige Abstand, vor allem auf der emotionalen Ebene.
Für betreuende Eltern ist es wichtig, genügend Gelegenheiten zu haben, sich zu erholen und Kraft zu tanken. Ohne diese Auszeiten drohen unweigerlich Überforderungen, die bis zu Burn-outs, Zusammenbrüchen oder familiären Krisen führen können. Aus diesem Grund wurde das Projekt Glücksstunden ins Leben gerufen. Dadurch soll dem massiven Stress einer Krisensituation und der Gefahr eines Zusammenbruches vorbeugt werden. Die Glücksstunden ermöglichen den Eltern, etwas allein zu unternehmen oder wieder einmal den Geschwistern volle Aufmerksamkeit zu schenken.
Während der Glücksstunde kann die Fachperson auch für Geschwister sorgen, damit die Eltern Zeit für sich haben. Diese Auszeit kann genutzt werden, um neue Kraft zu tanken. Die Mutter oder der Vater können für ein paar Stunden soziale Kontakte pflegen oder einfach mal nichts tun – und die Verantwortung eine zeitlang abgeben.
Eine zuverlässige, engagierte und kompetente Betreuungsperson der Kinderspitex übernimmt für eine oder mehrere Stunden die Betreuung des betroffenen Kindes zu Hause bei der Familie, in der gewohnten und vertrauten Umgebung. Die Pflegefachperson hütet die Kinder und begleitet sie in die Therapie, spielt mit ihnen oder unternimmt Ausflüge. Sie liest den Kindern Geschichten vor, bastelt mit ihnen, bereitet Essen zu und bringt sie ins Bett.
Dieses Angebot ist für die betroffenen Familien sehr wichtig, werden aber nicht von den Sozialversicherungen übernommen. Somit muss das Projekt Glücksstunden vollumfänglich von Spendengeldern getragen werden.